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Wie Religion Geschichte macht: bundesweiter Geschichtswettbewerb

Zum Thema „Gott und die Welt – Religion macht Geschichte“ haben 22 Fuldaer Schülerinnen und Schüler ein halbes Jahr lang recherchiert. Mit den Beiträgen haben sie sich beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten beworben. Gestern haben die Nachwuchshistoriker die Ergebnisse ihrer Recherche in der Freiherr-vom-Stein-Schule vorgestellt.

„Der Wettbewerb gibt euch die Möglichkeit, eure eigenen Fragen an die Geschichte zu stellen“, sagte Schulleiter Dr. Ulf Brüdigam, der die Wettbewerbsteilnehmer in der Mediothek der Steinschule begrüßte. Aus Fulda sind in diesem Jahr neun Einzel- und Gruppenbeiträge bei der Jury eingegangen: sieben von der Steinschule sowie jeweils ein Beitrag von der Rabanus-Maurus- und der Marienschule.

Wie wichtig es ist, sich mit Religion als Teil der eigenen Geschichte zu befassen, machte Bundestagsabgeordneter Michael Brand (CDU) deutlich. Vor allem in der heutigen Zeit werde Religion für Verfolgung, Unterdrückung und Kriege verantwortlich gemacht. „Aber nicht die Religionen sind das Problem, sondern ihre Instrumentalisierung“, sagte Brand. „Menschen, die gefestigt in ihrem Glauben sind, kann Religion helfen!"
Den selbst gewählten Fragestellungen zum Wettbewerbsthema „Religion macht. Geschichte“ hatten sich die Schüler ein halbes Jahr lang gewidmet und dazu in ihrer Freizeit recherchiert. Ihren Mitstreitern und den betreuenden Tutoren erzählten sie gestern in einem Überblick von ihren Ergebnissen, aber auch von ihren Herangehensweisen und der Entstehung der Arbeiten:

Die Schüler hatten sich im Stadtarchiv informiert, mit wissenschaftlichen Büchern gearbeitet, aber auch Interviews geführt und Zeitzeugen befragt – etwa Betroffene aus der Zeit des Nationalsozialismus oder der SED-Diktatur.

Dr. Michael Imhof vom Verein Zukunft Bildung Region Fulda und Stadtarchiv-Leiter Dr. Thomas Heiler lobten die jungen Historiker für·ihre gründlichen Nachforschungen. „Nicht immer hilft Wikipedia weiter. Es sind vor allem die Infos aus erster Hand, die euch neue Aspekte entdecken lassen“ betonte Heiler.

1645 Beiträge aus ganz Deutschland sind bei der Jury des größten historischen Forschungswettbewerbs für junge Menschen in Deutschland eingegangen, 86 davon aus Hessen. Die Sieger auf Landesebene werden Anfang Juni be­stimmt, im November kürt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Bundessieger.

Wettbewerbsbeiträge:

Till Flamme-Brüne, Felix Kaufmann (Klasse 8, Rabanus-Maurus-Schule), Thema:
Die Rolle der Caritas in der DDR am Beispiel eines Mitarbeiters der Caritas in Geisa

lda Rech, Hanna Schildbach, Paulina Hahner, Verena Donhauser (KI. 8, Freiherr-vom-Stein-Schule):
Verbrannt im Namen des Herren (Hexenverfolgung)

Anika Nogga, Andreas Ens, Dennis Fransen, Alexander Isaak (KI. 8, Freiherr-vom-Stein-Schule):
Juden in Fulda zur Zeit des Nationalsozialismus in den Jahren 1938 bis 1942

Julia Lanh, Eva Theißen (KI. 8, Freiherr-vom-Stein-Schule):
Die Stadt und die katholische Schule: Marienschule Fulda

Kathi Müller (KI. 12, Freiherr-vom-Stein-Schule):
Wie Vinzentinerinnen behinderte Kinder während, des Nationalsozialismus retteten

Marit Rasche (KI. 9, Marienschule):
Die Auswirkungen der Politik des SED-Regimes auf die evangelische Kirche in der DDR

Richard Bräuning, Tim Ranze (KI. 12, Freiherr-vom-Stein-Schule):
Das religiöse Leben der ersten Gastarbeiter/-innen

Merlin Moschkau (KI. 12, Freiherr-vom-Stein-Schule):
Getrennter Glaube (im geteilten Deutschland)

Kai Pfisterer, Jan Zieger, Frank Schittny,
Paulina Ebmeier, Jonas Hautumm (KI. 12, Freiherr-vom-Stein-Schule):
Religion in Kriegsgefangenschaft


Quelle des Artikels:

Anna-Lena Bieneck, in: Fuldaer Zeitung, vom 23. Mai 2017, S. 15

Bildquelle:
admin FvSS

 

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