Abiturienten der Freiherr-vom-Stein Schule feierlich verabschiedet
„KohlrABI – wir machen uns vorn Acker“, schallte es durch die Aula der Freiherr-vom-SteinSchule Fulda. 112 „reife Kohlfrüchtchen“ haben ihr Abitur in der Tasche und wurden von ihren Lehrern und Mitschülern gebührend verabschiedet.
„Ich weiß noch, wie ich vor acht Jahren in dieser Halle stand. Zwischen euch allen. Damals war ich ziemlich eingeschüchtert“, erinnerte sich Abiturientensprecher Niklas Dietrich an die Einschulung. „Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass wir zu dieser tollen Gemeinschaft werden, die wir heute sind.“
Während der vergangenen gemeinsamen Jahre habe man mehr gelernt als nur Formeln und Vokabeln. „Wir haben Freunde gefunden, fürs Leben gelernt.“ Nun hielten er und seine Mitschüler dann endlich ihr Reifezeugnis in den Händen:
Alle 112 G8-Schüler haben ihr Abitur bestanden. „Dafür haben wir lange geackert“, sagte Niklas Dietrich. Die Schule sei der Acker gewesen, dort seien er und seine .Mitschüler gereift – „auch wenn wir so manches Gewitter und Hagelstürme überstehen mussten.“
Stellvertretender Schulleiter Andrè Müller bestätigte: „Sie sind ein besonderer Jahrgang. Allen Vorurteilen gegenüber G8 haben Sie getrotzt.“ Mit 15-mal 15 Punkten – der vollen Punktzahl – in den schriftlichen und 10-mal in den mündlichen Abschlussprüfungen habe der Jahrgang bewiesen, „dass sie Herausforderungen gut meistern können.“
Trotz angespannter politischer Zeiten weltweit und in Europa ständen den jungen Menschen mit ihrer Ausbildung viele Möglichkeiten offen:
„Wir haben das Privileg, in Frieden und in Freiheit zu leben. Wir brauchen Ihren Einsatz. Setzen Sie sich für den europäischen Gedanken ein“, gab Müller den jungen· Männern und Frauen mit auf den Weg. Und Elternvertreterin Ulrike Kühnert ergänzte „Das junge Gemüse macht sich vom Acker auf den Weg in die Welt. Wählen Sie ein spannendes Aufgabenfeld, seien Sie weltoffen. Aber zu allererst – feiern Sie schön!“
Auf das Feiern stimmte· der Chor. des Abiturjahrgangs mit „We're all in this together“ ein. „Wir sitzen alle in einem Boot. Wir sind keine Einzelkämpfer“, brachte es ihr Stufensprecher auf den Punkt.
Von der restlichen Schülerschaft des Gymnasiums kamen Glückwünsche: „Wir sind alle ziemlich neidisch, dass ihr das geschafft habt, was uns noch bevorsteht“ gab Schülervertreterin Lea Schlingensiepen zu und machte den nun ehemaligen Schülern Mut: „So schlimm kann's nicht mehr werden ‑- schließlich habt ihr das Abitur geschafft!“
André Müller, seine Kollegin Sybille Unterstab und die Tutoren verabschiedeten das junge Gemüse offiziell mit der Übergabe der langersehnten Zeugnisse. Dabei blieb nicht jedes Auge trocken.
Trotzdem freuen sich die 'ehemaligen „Steinsche“ jetzt vor allem auf die Zukunft. „Wir sind reif - für die Uni, für das Leben. Aber wahrscheinlich erst einmal reif für die Insel“, schloss Niklas Dietrich. Und dementsprechend beginnt für die meisten jetzt erst einmal Urlaubszeit.
Bis sie sich zur letzten Ernte ‑ ihrem Abiball‑- am 9. Juli wiedersehen.
Textquelle:
Anna-Lena Bieneck, in: Fuldaer Zeitung, vom Samstag, 25. Juni 2016 (Lokales)



