"Das Beste ist, dass jede Stunde anders ist"
Ein Interview mit Johannes Ehrlich
Ihr wolltet immer schon mal wissen, warum eure Lehrerinnen und Lehrer überhaupt diesen Beruf gewählt haben, was sie über Schule denken und was sie so in ihrer Freizeit machen? Wir haben einige von ihnen interviewt und die Antworten erhaltet ihr hier.
Wie lange sind Sie bereits an der Schule tätig?
Seit Mai 2016.
Wann haben Sie beschlossen Lehrkraft zu werden und was hat Sie dazu bewegt?
Beschlossen habe ich es Ende der 9. Klasse. Ich war vorher eher ein fauler Schüler und hatte dann aber zwei Lehrer, die es geschafft haben, mich aus diesem Loch herauszuholen. Das hat mich sehr beeindruckt. Daher habe ich begonnen, mich für diesen Beruf zu interessieren. Dann habe ich mein erstes Praktikum an der Schule gemacht und das hat mir gezeigt, dass dieser Beruf etwas für mich ist.
Was ist das Beste an Ihrem Beruf?
Das Beste ist, dass jede Stunde anders ist. Es gibt nicht diesen Alltag wie bei einem Bürojob, bei dem man jeden Tag dieselben Sachen macht. Auch wenn man die gleichen Inhalte hat, machen es die Schüler immer interessant, so dass manchmal die Stunden funktionieren, manchmal auch nicht, manchmal besonders gut – manchmal besonders schlecht. So dass es jedes Mal spannend ist und man immer eine Abwechslung hat.
Was war der furchtbarste und was war der lustigste Schultag?
Der furchtbarste Schultag? – O Gott! Der furchtbarste Schultag war glaube ich im Referendariat, also in der Ausbildung, da hatte ich einen Unterrichtsbesuch bei einer Ausbilderin, die sozusagen alles falsch fand. Da bin ich dann raus gegangen und habe gedacht: Ok, ich suche mir etwas anderes, da ich ja alles richtig falsch gemacht habe! Das war so der schlimmste Tag. Das war Ende 2016.
Der beste Tag? Es gibt viele! Die besten Tage sind die letzten Tage vor den Ferien, besonders die vor den Sommerferien, wenn man weiß, jetzt geht alles so ein bisschen getrennte Wege. Das ist auch immer ganz gut.
In welchem Alter sind die Schüler am schwierigsten?
- und 8. Klasse.
Macht das Unterrichten im Laufe der Zeit immer mehr oder immer weniger Spaß?
Es macht mehr Spaß, weil man ein bisschen Routine bekommt und dies erlaubt einem für ganz viele andere Sachen Zeit zu haben. Man kann auch z. B. mal zwischendurch Witze machen oder auch mal lockerer Unterricht zu machen, weil man weiß, ich habe noch Zeit oder man weiß, ich komme mit dem nächsten Schritt dorthin, wo ich am Ende der Stunde sein möchte. Man ist halt nicht mehr so angespannt und hat nicht mehr so diesen Plan im Kopf. Mittlerweile plane ich Stunden relativ spontan und muss mir nicht mehr so eine Art Drehbuch für jede einzelne Stunde schreiben. Dadurch kann ich vielmehr andere Dinge tun, die ganz witzig sind.
Was ist die größte Herausforderung an der Arbeit mit Kindern?
Die größte Herausforderung ist kein Kind hinten herunter fallen zu lassen. Das bedeutet, dass es, wenn man z. B. 30 Kinder vor sich hat, dann immer welche gibt, die jetzt gerade vielleicht nicht hinterherkommen oder vielleicht ein Problem haben. Dies dann zu merken und dann dafür eine Lösung zu finden, das ist das Schwerste.
Welches Schulfach haben Sie in Ihrer Schulzeit am meisten und welches haben Sie am wenigsten gemocht?
Am meisten habe ich Musik gemocht und am wenigsten Mathematik.
Was war die schlechteste Note, die Sie jemals geschrieben haben?
Meine schlechteste Note war eine Fünf in einem Deutsch-Diktat.
Was würden Sie anders machen, wenn Sie noch einmal Schüler sein könnten?
Wenn ich noch mal Schüler sein könnte, würde ich ein paar Jahre früher zu lernen anfangen.
Haben Sie als Schüler oft Streiche gespielt? – Wenn ja, welcher war der lustigste?
Ja! Der lustigste Streich – das ist schon so lange her – der lustigste Streich!
Wir hatten auch so Durchsagen. Da haben wir Mitschnitte gemacht und die dann eingespielt. So haben wir Lehrer in andere Räume geschickt, als in die sie eigentlich hätten gehen müssen. Aber das war sehr kompliziert. Das hat so ein IT-Nerd bei uns gemacht.
Wie erholen Sie sich am besten von den Schülern?
Mit Musik hören oder Fahrrad fahren.
Welche Musik hören Sie am liebsten?
Am liebsten höre ich Folk-Music oder Folk-Rock. Z.B. Benzi, The Head in the Heart oder Diluminiers – solche Sachen.
Wer ist Ihr Lieblingspromi?
Timmy Fannon
In welches Land würden Sie gerne reisen und warum?
Ich reise immer gerne in die USA, weil ich dort selbst studiert habe und dort viele Freunde habe. Das Land und die Landschaft sind dort so schön und das Land ist so groß, dass man leider in einem Leben nie alles sehen kann. Aber ich möchte davon so viel wie möglich sehen.